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Was im Leben wirklich zählt, Sommer & ein Experiment

Meine Wochenschau #28/25 vom 12.7.25

Liebes Publikum,

die knapp zwei Wochen, in denen ich mich meiner ersten Auszeit dieses Sommers gewidmet habe, waren voll mit wichtigen Erfahrungen. Vor allem diesen ist meine diesmal “etwas andere” Wochenschau gewidmet.

Was im Leben wirklich zählt

Durch einen Besuch von lieben Menschen, die ich schon lange nicht mehr persönlich getroffen habe, ist mir die Wichtigkeit von Beziehungen wieder einmal sehr deutlich geworden. Es war zwar so, als wäre unsere letzte Begegnung erst gestern gewesen, aber es hat sich auch gezeigt, dass die vielen virtuellen Treffen seither doch nur ein schwacher Ersatz für ein Treffen von Angesicht zu Angesicht sind. Durch diesen Fokus auf dieses Miteinander, das wir sehr intensiv gestaltet haben, wurde vieles, was in meinem journalistischen Alltag sonst so wichtig ist, deutlich in den Hintergrund gedrängt.

Tatsächlich habe ich mich zwar fast täglich nach dem Frühstück der Lektüre österreichischer Tageszeitungen gewidmet, es war aber trotz des Parlamentskehraus und des einen oder anderen weltpolitischen Ereignisses nichts wirklich Neues, Berichtens- oder Kommentierenswertes dabei. Zu alle den Themen habe ich in den letzten Wochen und Monaten schon meinen Senf dazu gegeben.

Also ging es um das, was im Leben wirklich wichtig ist, weil es im direkten Umfeld passiert und daher auch gestaltbar ist. Nie wurde mir der Grundsatz “Act local, think global” bewusster als in diesen Tagen. In der Begegnung mit den Menschen in meinem direkten Umfeld lässt sich vieles diskutieren, besprechen, aber auch konkret umsetzen. Und von dort aus kann es Schritt für Schritt die Welt verändern. Dabei gilt es aber immer auch die globale Perspektive im Auge zu behalten, denn wie die Chaostheorie meint, hat der Flügelschlag eines Schmetterlings (ursprünglich war von einer Möwe die Rede) das Potential, einen Tornado auszulösen. Daher ist es auch so wichtig, sich seiner Worte und seiner Handlungen und deren möglichen Auswirkungen bewusst zu sein.

Die wohltuende Kraft der Natur

Der Sommer ist für mich eine sehr bewegende Zeit, weil ich mich in diesen warmen Wochen immer gerne auch draußen in der Natur bewege. Durch den Besuch meiner Lieben hatte ich die Möglichkeit, diese Zeit besonders intensiv zu erleben, sei es im Wald, auf der Wiese, in der Natur eben oder durch kleinere Reisen in die nahe, aber auch weitere Umgebung zu Orten, die zwar vor der Haustüre liegen, die ich aber vorher noch nie auf diese Weise kennen gelernt habe. Es ist unbeschreiblich, wie die Kraft der Natur und der Beziehungen wohltuend und stärkend auf das eigene Menschsein einwirken und neue Betrachtungsebenen auch des ganz Alltäglichen ermöglicht, wenn man sich bewusst darauf einlässt.

Die sanfte Sommerbrise, die die Gräser sachte hin und her bewegt, oder der kühle Nordwest, der die die Fichten rauschen und die Espenblätter erzittern lässt; der nächtliche Sturm, der so manchem alten Ast den Garaus macht; das Gewitter mit Starkregen, der so manches wegspült oder der sommerliche Landregen, der alles wieder auffrischt; ebenso der See, der sich einmal still, ein anderes Mal aufgewühlt zeigt: sie alle lassen uns erfahren, wie Leben eben ist. Und sie zeigen uns, dass wir besser leben könnten, wenn wir uns als Teil der Natur verstehen und sie weder ausbeuten und missbrauchen noch sie mit unsäglicher Technologie in den Griff kriegen wollen. Aber dazu ist der Mensch der Gegenwart kaum noch in der Lage.

Mein Jahresexperiment

In diesen freien Tagen ist mir auch ein Buch zugefallen. Stephen Levine, Dichter, Autor und buddhistischer Lehrer dokumentiert darin, seine Erfahrung, ein Jahr als das letzte seines Lebens zu betrachten. Auch gibt er Anleitung, wie man dieses bewusst gestalten kann, um besser für Leben und Tod gerüstet zu sein. Ich lasse mich seit dem Vollmondtag am 10. Juli auf dieses Experiment ein und bin gespannt, wohin es mich bringen wird, wie weit ich kommen werde und ob ich am 9. Juli 2026 ein anderer geworden sein werde. Sie und ihr alle können das hier in diesem Blog verfolgen, weil ich meine Erfahrungen hier gerne weitergeben werde.

Journalistische Sommerpläne

Im Rahmen meiner journalistischen Arbeiten im Sommer werde ich sicher wieder das eine oder andere daily verfassen, auch Wochenschauen sind geplant, möglicherweise auch in einem anderen Rhythmus oder unregelmäßig. Konkret möchte ich mich demnächst nochmals dem Amoklauf von Graz und den daraus resultierenden Perspektiven für unsere Gesellschaft widmen, fernab von Schnellschüssen und bloßer Symptombekämpfung bzw. Symbolpolitik; auch die Entwicklung des Fußballs wird mich beschäftigen, die unsägliche Klub-WM, die aktuell in den USA stattfindet, zeigt den diesbezüglichen Wahnsinn mit dem Schwerpunkt auf “Brot & Spiele” besonders deutlich auf - so darf es nicht weitergehen; und auch das Thema KI beschäftigt mich, ich arbeite dazu an einem Beitrag für das Online-Magazin fürs FreiSein “Unsere ZeitenWende”.

Wir bleiben also auch in den nächsten Wochen in Kontakt, ob hier oder auf Telegram, Signal, Mastodon oder der neuen Medienplattform ChangeMedia. Ich freue mich auf und bin dankbar für jegliche Unterstützung meiner Arbeit.

Eine schöne Sommerwoche, alles Liebe und HG
Ihr & Euer
Michael Karjalainen-Dräger
freischaffender Journalist & Publizist, Dichter


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